Wanderausstellung über Reinhold Maier in Urbach eröffnet

Jochen Haußmann: „Wir brauchen heute Reinhold Maiers Vermächtnis mehr denn je“ - Ausstellung über Leben und Wirken des großen Liberalen in Urbach
Reinhold Maier, erster Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, ist auch 51 Jahre nach seinem Tod präsent und ein Vorbild für freisinnige Menschen. Dies wird bei einer Wanderausstellung über den großen Liberalen deutlich, die derzeit im Urbacher Museum am Widumhof zu sehen ist.
Reinhold Maier wird als „Vater des Südweststaats“, „Fuchs aus dem Remstal“ und „Graswurzeldemokrat“ bezeichnet. Diese positiv besetzen Begriffe verdeutlichen, dass sein Mythos lebt. Für Generationen liberaler Kommunal- und Landespolitiker gilt Maier nach wie vor als volksnahes Vorbild und eine Inspirationsquelle.
Die Sonderausstellung „Wer war (eigentlich) Reinhold Maier? Ein Blick auf den ersten Ministerpräsidenten Baden-Württembergs“ gibt einen Einblick in das bewegte Leben des streitbaren Remstälers und macht ihn so greifbar. Die Ausstellung wurde vom Stadtmuseum Schorndorf mit Unterstützung der Reinhold-Maier-Stiftung anlässlich des 50. Todestags des Schorndorfer Ehrenbürgers konzipiert und war vom 23. Oktober 2021 bis zum 15. Mai 2022 im Stadtmuseum Schorndorf zu sehen. Ab sofort wird sie als Wanderausstellung an Schulen und andere Bildungseinrichtungen ausgeliehen – so aktuell an das Bürgerhaus Museum am Widumhof.
Joachim Wilke, Vorsitzender des Geschichtsvereins Urbach, begrüßte bei der Eröffnung der Ausstellung die zahlreichen Gäste, unter ihnen die Gemeinderätin und stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Jud, der ehemalige Bürgermeister Urbachs, Landrat a.D. Johannes Fuchs, Regionalrat Hartfrid Wolff sowie Stephan Lawall, Programmmanager bei der Reinhold-Maier-Stiftung, der als wissenschaftlicher Volontär des Stadtmuseums Schorndorf an der Konzeption und Erstellung der Ausstellung mitwirkte.
Ursula Jud erklärte in ihrem Grußwort, die Ausstellung über Reinhold Maier sei „eine kulturelle Bereicherung für Urbach“.
Die Texte, Fotos und Dokumente in der Ausstellung zeichnen ein lebendiges Bild des Remstälers. Wo spazierte er gerne in seiner Freizeit, welches Verhältnis pflegte er zu seiner Familie und welches zu seinen Wählern? Wie inszenierte sich der volksnahe und gesellige Mensch Maier gerne selbst? Die ergänzenden Objekte zeigen Reinhold Maier ganz persönlich. Sein Enkel, Christoph Daniel Maier, stellte dem Museum die privaten Fotoalben seines Großvaters zur Verfügung. Dort finden sich viele bislang ungezeigte Aufnahmen des passionierten Hobbyfotografen Maier bei seinen Wanderungen in den Alpen und bei Reisen mit seiner Familie.
Jochen Haußmann, FDP-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Reinhold-Maier-Stiftung, würdigte die Bedeutung Reinhold Maiers als volksnaher liberaler Politiker. „Maier war ein schwäbisches Schlitzohr. Er hat hartnäckig und selbstbewusst seine Ziele verfolgt.“ Reinhold Maier sei unbestritten der Vater des Südweststaats. Er habe die einzige Länderfusion in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bewerkstelligt.
„Maier steht für liberale Grundwerte, die heute notwendiger denn je sind“, erklärte Haußmann mit Blick auf Russland und China. „Wir erleben gerade jetzt hautnah, dass durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unsere demokratischen Grundwerte zerstört werden sollen. Es geht um die Verteidigung der Freiheit und der Demokratie. Dafür hat Reinhold Maier gekämpft. Wir brauchen heute sein Vermächtnis mehr denn je.“
Stephan Lawall, Programmmanager der Reinhold-Maier-Stiftung, führte durch das Leben Reinhold Maiers und hob hervor, dass sich Reinhold Maier stets um die scheinbar kleinen Probleme der Menschen gekümmert habe. Dies sei eines seiner Markenzeichen gewesen. Auch wenn Maier bundespolitisch tätig war, sei sein wichtigster Bezugspunkt immer Baden-Württemberg geblieben. Die Ausstellung biete einen originären Zugang zum Leben und Wirken Maiers.
Die Ausstellung im Bürgerhaus Museum am Widumhof in der Mühlstraße 11 in Urbach ist in der Zeit vom 10. September bis zum 3. Oktober 2022 jeden Samstag und Sonntag zwischen 14:00 und 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei.