Die Rolle der Europäischen Union in der Gesundheitspolitik

Andreas Glück: „Es gilt nicht die EU in der Gesundheitspolitik abzulehnen, sondern sie zu verbessern.
Prof. Dr. Stephan Seiter: „Pandemien machen an Grenzen nicht halt. Wir benötigen eine europäische Perspektive bei der Bekämpfung der Pandemie.“
Der FDP Ortsverband Schorndorf hatte am 10.08.21 zu einem Gespräch über die Rolle der EU in der Gesundheitspolitik mit den beiden FDP Politikern Andreas Glück, MdEP, und Prof. Dr. Stephan Seiter, Direktkandidat der FDP für die Bundestagswahl im Wahlkreis Waiblingen, nach Urbach in das Gasthaus Rössle eingeladen.
Andreas Glück, der kurz vorher von einem Hilfeeinsatz als Arzt in den Katastrophengebieten im Ahrtal zurückgekehrt war, berichtete anfangs über die Situation in den Flutgebieten. Es wurde deutlich, wie wichtig hier ehrenamtlicher Einsatz aus allen Teilen Deutschlands ist. Nicht nur die materielle Situation, sondern vielmehr auch die psychischen Belastungen für die Flutopfer erfordern ein nachhaltiges Engagement.
In seinem Vortrag ging Glück auf die Kritikpunkte gegenüber der europäischen Gesundheitspolitik ein. „Nicht alles lief optimal, aber dennoch ist es gelungen, sehr schnell Impfstoffe zuzulassen.“ Dies läge insbesondere an der flexiblen Arbeitsweise der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), die in ständigem Austausch mit den Arzneimittelproduzenten stand. Auch die Tatsache, dass man sich nicht selektiv auf einen einzelnen Impfstoff verlassen habe, hat nach Glück dazu beigetragen, dass man nun besser auf mögliche Virus-Varianten vorbereitet sei.
Einen großen Vorteil sieht Glück in der Nutzung europäischer Datenbestände zur Gewinnung von Informationen für die Analyse der Wirkungsweise von Impfstoffen und weiteren gesundheitspolitischen Maßnahmen. Der Bundestagskandidat der FDP im Wahlkreis Waiblingen, Prof. Dr. Stephan Seiter, betonte zusätzlich die Relevanz von Innovationen für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen wie den Klimaschutz und die Covid-Pandemie. „Innovationen brauchen Freiheit und Wettbewerb. Die letzten 18 Monate haben deutlich die Leistungsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft gezeigt“, gab Seiter zu bedenken. Die Aufgabe der EU und der Bundesregierung sei die Festlegung von Rahmenbedingungen, die Kreativität und Forschung ermöglichen, ohne den Unternehmen die Hände zu binden.
Beide Politiker wünschen sich mehr Transparenz in der Politik und eine bessere Kommunikation, damit die Bürgerinnen und Bürger sich leichter ein Urteil bilden können. Dies schaffe Vertrauen und wirke der Politikverdrossenheit entgegen.
Neben der Diskussion dieser wichtigen politischen Themen hatten die Liberalen aus Schorndorf einen Grund zum Feiern. Heid Hollo, langjähriges FDP Mitglied, feierte ihren 80. Geburtstag. Regina Strobel, Andreas Glück und Stephan Seiter dankten der Jubilarin für ihr großartiges, ehrenamtliches Engagement für die FDP und in vielen Initiativen.